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Geschichte

Die Geschichte bis heute
Die Abschaffung der Sklaverei




Vierhundert Jahre Geschichte








Geschichte

Vor 3 Millionen Jahren...

Reunions "Geburt". Die Insel, wie Mauritius und Rodrigues, gehört dem so genannten "Archipel des Mascareignes" an.

1502

Unter dem Namen "Diva Morgabine" wird die bis dato unbewohnte Vulkaninsel zum ersten Mal auf einer Karte verzeichnet.

1638

Der Kommandant Saint Alexis besetzt im Namen des Königs Ludwig XIII. die Insel. Seitdem ist Reunion nicht mehr unbewohnt.

1642

In Huldigung der Königsfamilie wird Reunion "Ile Bourbon" genannt. Gleichzeitig wird sie dank des Kardinals Richelieu eine Konzession der "Compagnie des Indes orientales" und ein Zwischenstopp auf der Gewürzroute nach Indien.

1646

12 Meuterer werden auf der Insel ausgesetzt.

1665

Unter dem Befehl von Etienne Regnault beginnt die erste richtige Kolonisation der Insel mit 20 freiwilligen Franzosen und Sklaven von Madagaskar in der Umgebung von Saint Paul.

1723

Der "Code noir" (das schwarze Gesetzbuch) institutionalisiert die Sklaverei.

1735

Mahé de La Bourdonnais wird zum Gouverneur von Bourbon ernannt.

1738

Saint Denis wird die Hauptstadt der Insel.

1793 bis 1848

Von 1793 bis 1848 ändert sich Reunions Name häufig: Am 19. März 1793 erhält die Insel zum ersten Mal ihren heutigen Namen, wahrscheinlich in Anlehnung an die 1789 während der französischen Revolution stattfindende Generalversammlung ("Etats Généraux"), auf der die Abschaffung der Privilegien für den Adel und den Klerus beschlossen wurde.
Eine andere mögliche Erklärung leitet sich aus einer weiteren Bedeutung des Worts "Réunion" ab: Neben "Vereinigung" steht es auch für "Treffen", ein vom damaligen französischen Kolonieminister Gaspar Monge vorgeschlagenes "Modewort" der damaligen Zeit, da erst durch die Revolution die allgemeine Versammlungsfreiheit erlaubt wurde.
Laut Wikipedia soll die Insel "ihren Namen der Vereinigung (réunion) der Revolutionäre aus Marseille und der Nationalgarden beim Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792, mit dem König Ludwig XVI. vom Thron verjagt wurde," verdanken.
Zu Beginn des 19ten Jahrhunderts (1806) heißt sie für kurze Zeit "Ile Bonaparte", dann wieder "Ile Bourbon", bevor sie ab 1848 ihren endgültigen Namen "Ile de la Réunion" beibehält.

Bis heute lehnen die Reunionesen eine erneute Änderung des Namens ab, da dieser in seiner Bedeutung als "Vereinigung" die einzigartige Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Herkünfte wiederspiegelt.

1810

Die Insel wird eine Besitzung der Engländer infolge der Niederlage von Napoleon Bonaparte.

1815

Unter dem "Traité de Paris" wird Bourbon den Franzosen zurückgegeben.

20. Dez. 1848

Ende der Sklaverei. Das Pariser Dekret über die Abschaffung der Sklaverei wird am 20. Dezember von dem Generalkommissar Sarda Garriga auf La Reunion, wie die Insel nun endgültig heißt, in die Tat umgesetzt. 60.000 Sklaven werden zu freien Bürgern und verlassen größtenteils die Plantagen. Beginn der großen Einwanderungswellen aus Indien, China und Madagaskar. Seitdem ist der 20. Dezember ein Feiertag auf der Insel.

1946 Reunion wird ein französisches Überseedepartement (Département français d'Outre Mer oder kurz "DOM").
1982 Reunion wird eine französische Region (besonderer administrativer Status, der eine erweiterte staatliche Förderung impliziert).

Reunions Rolle in der Geschichte

Die Piratengeschichte
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Die Abschaffung der Sklaverei

Der 10. Mai ist seit 2006 kein Tag mehr wie jeder andere:
In Frankreich soll er ein Tag der Erinnerung an die Abschaffung der Sklaverei sein!
Aber warum erst jetzt?...

An diesem Tag sollen Frankreich, sowie die Überseedepartements- und -Territorien, sich an die Abschaffung der Sklaverei in der ganzen Welt erinnern. Viele bleiben jedoch skeptisch.
Warum dieser Tag der Erinnerung? Warum erst jetzt? Warum dieses Datum?

Die "Grande Nation" war und ist immer noch für ihre Kolonialzeit auch in Deutschland bekannt. Kolonien zu haben bedeutete Macht, aber nicht nur: es bedeutete, dass das Land für die Sklaverei war.

Frankreich hatte Jahre lang einen Code noir. Laut Wikipedia war der Code Noir "ein Dekret, das Frankreichs König Ludwig XIV. 1685 (andere Quellen nennen 1689) erließ. Der Code Noir befahl, dass alle Juden die Kolonien verlassen mussten, verbot die Ausübung jeder Religion mit Ausnahme der römisch-katholischen, schränkte die Aktivitäten freier Neger ein und legte die Bedingungen für die Sklaverei im französischen Kolonialreich fest."
Die Sklaven durften selbstverständlich nicht fliehen. Die drakonischen Strafen waren:
- beim ersten Versuch: Die Ohren wurden abgeschnitten und eine Lilien-Blume wurde auf einer Schulter eingebrannt.
- beim zweiten Versuch: eine Fußwurzel wurde abgeschnitten, und auf der zweiten Schulter wurde auch eine Lilien-Bblume eingebrannt.
- Beim dritten Versuch: der Tod

Es war schwierig, die Sklaverei abzuschaffen, aber 1848 ist es endlich soweit:
Am 27. April auf Mayotte, am 22. Mai auf Martinique, am 27. Mai auf Guadeloupe, am 10. Juni in Französisch-Guyana und am 20. Dezember auf Réunion.
Zur Erinnerung: die französische Revolution hat am 14. Juli 1789 stattgefunden.

In der Schule lernen alle Kinder die Geschichte von Frankreich. Weder die Bücher noch die Lehrer haben einmal erwähnt, wie es während der Kolonialzeit war. Viel Zeit wurde jedoch den zwei Weltkriegen gewidmet. Warum nicht der Sklaverei, obwohl die Nachkommen immer dafür gekämpft haben?

Am 10. Mai 2001 tritt ein Gesetz in Frankreich in Kraft, das die Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschheit anerkannt. Dieser erste Schritt kommt gut an.

Aber am 23. Februar 2005 tritt ein Gesetz in Kraft, dessen Artikel 4 für viele Debatten nicht nur in ganz Frankreich, sondern auch in den Überseedepartements und -Territorien gesorgt hat. Dieser Artikel schreibt vor, dass die positive Rolle Frankreichs während der Kolonialzeit in der Schule gelehrt werden muss. Die Sklaverei würde dadurch offiziell aus der Geschichte Frankreichs gestrichen! Es verneint einfach die Existenz der Sklaverei, wie einigen versucht haben, die Existenz der Konzentrationslager zu verneinen. Wie konnte es nur soweit kommen?

Um die französische Bevölkerung zu beruhigen, wurde der Artikel 4 außer Kraft gesetzt. Darüber hinaus hat der französische Präsident Jacques Chirac angeboten, einen gemeinsamen Tag der Erinnerung festzulegen. Am 10. Mai 2006 war es so weit. Aber warum der 10. Mai?

Zur Erinnerung: am 10. Mai 2001 ist das Gesetz, das die Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschheit anerkannt, eingetreten. Einige denken, dass die Auswahl dieses Tags absichtlich von Herrn Chirac gewählt wurde, weil sein Konkurrent François Mitterrand am 10. Mai 1981 als französischer Präsident gewählt wurde. Der Erfolg von François Mitterrand würde dadurch in Vergessenheit geraten.

Aber für uns Reunionesen wird François Mitterrand für immer in unserem Gedächtnis bleiben. Bis zu seiner Wahl 1981 war es auf Reunion gesetzlich verboten, unsere traditionelle Musik und Tanz "Maloya" aufzuführen. Man konnte sich sogar strafbar machen! Die Polizei achtete darauf.

Aber wie ist dieser Tag wirklich angekommen? Was wird tatsächlich gemacht?
Für uns Reunionesen bleibt der 20. Dezember der Tag der Abschaffung der Sklaverei. Der 20. Dezember bleibt ein Feiertag auf Reunion (der 10. Mai ist kein Feiertag). Jedoch wurde dieses Jahr eine Hommage u.a. an die "Noirs marrons" (so wurden die Sklaven, die geflohen sind, genannt) wie Anchaing, Dimitile oder Cimendef organisiert.

Die Frage ist nun: Wird Frankreich seinen Schülern endlich seine wahre Geschichte während der Kolonialzeit unterrichten?

Viele denken, dass Frankreich besseres zu tun hat...
Wir, die Nachkommen der Sklaverei und Bewohner der Überseedepartments und -Territorien,
erwarten dies!

Déborah Imig

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Weitere Anregungen oder Wünsche nehmen wir gerne in unserem Forum entgegen.


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